Alle untersuchten Proben lagen mit Werten zwischen 0,46 und 0,78 Mikrogramm pro Liter klar über dem Grenzwert von 0,1 µg/l, der derzeit auf EU-Ebene diskutiert wird. Deutsche Behörden gehen davon aus, dass TFA das Kind im Mutterleib schädigen kann.
Der lokale Bundestagsabgeordnete Karl Bär (Grüne) hat die Wasserproben im Oberland genommen und an ein Labor zur Analyse geschickt. Brisant ist: Rund um den Tegernsee oder an der Isar gibt es keine Chemieindustrie und kaum Pestizideinsätze. Dass TFA hier gefunden wird, zeigt, wie weit sich die Chemikalie über den Wasserkreislauf verbreitet.
Karl Bär, Bundestagsabgeordneter der Grünen, sagt dazu:
„Unsere Böden und Gewässer sind flächendeckend mit Pestizid-Rückständen belastet – darunter die Ewigkeitschemikalie TFA. TFA reichert sich im Grundwasser an und lässt sich kaum entfernen. Studien zeigen, dass schon kleinste Mengen die Entwicklung ungeborener Kinder schädigen können. Trotzdem
sind in Deutschland noch 29 Pestizidwirkstoffe zugelassen, die zu TFA zerfallen. Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit muss diese Zulassungen endlich widerrufen – und der zuständige Landwirtschaftsminister Alois Rainer (CSU) muss dafür die Verantwortung übernehmen.“