Geplanter Autobahnausbau wird um 75 Prozent teurer – Holzkirchner Umfahrung wird „vorerst nicht weiterverfolgt“

11. September 2023 | Pressemitteilung
Der Ausbau der A8 von der Anschlussstelle Holzkirchen zum Inntaldreieck wird im Bundesverkehrswegeplan als vordringlicher Bedarf gelistet. Dieser Plan hätte gravierende Auswirkungen für die Anwohner*innen in den Gemeinden Holzkirchen, Valley, Weyarn und Irschenberg – und auch deutlich höhere Kosten als bisher angenommen.
Foto: Jörg Farys

Der Ausbau der A8 von der Anschlussstelle Holzkirchen zum Inntaldreieck wird im Bundesverkehrswegeplan als vordringlicher Bedarf gelistet. Dieser Plan hätte gravierende Auswirkungen für die Anwohner*innen in den Gemeinden Holzkirchen, Valley, Weyarn und Irschenberg – und auch deutlich höhere Kosten als bisher angenommen. Letzteres hat der Grüne Bundestagsabgeordnete Karl Bär aus Holzkirchen auf seine Anfrage vom Bundesverkehrsministerium erfahren. Um rund 320 Millionen Euro teurer wird das Vorhaben nun nach aktuellem Stand im Vergleich zum Bundesverkehrswegeplan von
2015:

  • A8, AS Holzkirchen – AD Inntal:
    aktuell: 735,7 Mio. Euro; BVWP 2030: 413,8 Mio. Euro

Die Kostensteigerungen basieren laut Ministerium vor allem auf der Baupreisentwicklung. Karl Bär setzt sich schon seit Jahren gegen den Autobahnausbau ein und sieht sich durch die deutlich höheren Kosten
bestätigt: „Eine noch breitere Fahrbahn, die noch mehr Verkehr zu uns bringt, ist sowieso falsch. Dass jetzt auch noch die Kosten explodieren, ist jetzt ein deutliches Zeichen, diesen Bau jetzt endgültig zu beerdigen. Wir müssen mit Steuergeldern vernünftig umgehen. Auch die Arbeitskraft der Menschen in den Behörden und Planungsbüros ist bei der Sanierung von Brücken, dem Ausbau der Bahnlinien oder Verkehrsberuhigung in den Kommunen besser eingesetzt.“

Ein deutlich anderes Bild zeichnet sich bei den Holzkirchner Umfahrungen, die im Bürgerentscheid mehrheitlich abgelehnt wurden. Hier teilte das Ministerium auf Bärs Anfrage hin mit, dass die Planungen für die Umfahrungen um Holzkirchen, Großhartpenning und Kurzenberg zwar noch nicht eingestellt wurden, „aber vom Freistaat Bayern, der im Auftrag des Bundes die Ortsumfahrungen plant, vorerst nicht weiterverfolgt“ werden.