Pressestatement des Bundestagsabgeordneten Karl Bär (Bündnis 90/Die Grünen):

„Willkommen im Bundesministerium, Alois Rainer! Als langjähriger Bürgermeister, Vorsitzender des Finanzausschusses und Metzgermeister bringen Sie vielfältige Erfahrungen mit.

Agrarpolitik braucht mehr Blick auf die Realität, als es der Koalitionsvertrag hat. Umweltschutz ist in der Landwirtschaft eine Notwendigkeit, nicht nur eine Belastung. Die Klimakrise, der Verlust der Artenvielfalt und die Belastung von Wasser und Böden sind Teil der Wirklichkeit. Die krasse Dürre der letzten Monate zeigt, dass wir handeln müssen.

Bei der künftigen Verteilung der EU-Agrarsubventionen erwarte ich von einem bayerischen Landwirtschaftsminister, dass er die kleinstrukturierte, extensive Landwirtschaft gegenüber großen Agrarfabriken verteidigt.

Alois Rainer sollte – wie in der CSU üblich – einen zurückhaltenden Umgang mit Gentechnik pflegen. Um die bayerische Landwirtschaft und Bio-Branche zu schützen, setze ich auf ihn, dass die Kennzeichnungspflicht von gentechnisch veränderten Lebensmitteln nicht abgeschafft wird.

Und natürlich erwarte ich auch von einem Metzgermeister im Landwirtschaftsministerium, dass er auch für Menschen da ist, die kein Fleisch essen – wie es der Vegetarier Cem Özdemir für Fleischesser gemacht hat. Spaltung nach Söders Motto „Leberkäse statt Tofu“ braucht das Land nicht.“