Die Europäische Kommission möchte das Europäische Gentechnikrecht schleifen. Sie erhofft sich dadurch unter anderem eine Reduktion des Einsatzes von Pestiziden. Vizepräsident Frans Timmermans erklärte neulich im Europäischen Parlament deshalb, dass er die Kommissionsvorschläge zur Deregulierung von neuen Gentechnikmethoden und zur Reduktion des Pestizideinsatzes um 50% bis 2030 zu einem Paket verknüpfen will. Doch die Hoffnung, dass neue Gentechnikmethoden zum Pestizidreduktionsziel der EU beitragen werden, beruht auf frei erfundenen Behauptungen der Gentechindustrie.
Blickt man auf die empirische Realität, wird das Gegenteil wahrscheinlich: Es ist zu erwarten, dass der Anbau von Sorten aus neuer Gentechnik zu einem Anstieg des Pestizidverbrauchs in Europa führt. Die Quellen für diese Aussage sind Daten über den Pestizideinsatz, die angebauten Feldfrüchte,
den Schädlingsdruck und Anbaumethoden sowie Untersuchungen dazu, welche Pflanzen mit welchen Eigenschaften mit den neuen Gentechnikmethoden auf dem Markt oder in Entwicklung sind.